Fenster


Neue Fenster zahlen sich aus!

Fenster sind nicht nur das sensibelste Element energetischer Gebäudesanierung, sondern auch das Bauteil mit den größten Einflussmöglichkeiten auf den Wohnkomfort. Auf der einen Seite bestimmen Fenster das äußere und innere Erscheinungsbild eines Gebäudes entscheidend mit, auf der anderen Seite, auf der anderen Seite müssen sie als Teil der Außenwand oder des Daches den Anforderungen an winterlichen und sommerlichen Wärme-, Schall- sowie Witterungsschutz gerecht werden und obendrein auch Sicherheit vor Einbruch gewährleisten.

Die Besonderheit des Fensters liegt darin, dass es der Belichtung und Belüftung der Wohnräume sowie Herstellung eines visuellen Kontaktes zur Außenwelt dient. Man kann heraus- oder eben auch hereinsehe. Eine gute natürliche Belichtung des Innenraumes trägt nicht nur wesentlich zum Wohlbefinden bei, sondern führt gleichzeitig auch zu einem sparsamen Verbrauch an elektrischer Energie für Beleuchtung.


Was sagt der U-Wert und UW-Wert aus

Der Fensteraustausch gilt aus Energiespargründen als beliebteste Sanierungs-Maßnahmen. Hierbei ist allerdings auf viele bauphysikalische Auswirkungen zu achten, welche nicht selten zu enormen Bauschäden wie Schimmelbildung und Feuchte-Fäulnis führen. Hier kommt der so genannte U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) ins Spiel. Der U-Wert der Außenwand muss kleiner sein als der neu eingebauten Fenster. Diese Vorgaben machen Sinn um größtmögliche Energieeinsparung sowie dauerhaft schadensfreie Sanierungen zu realisieren.


Verwirrung sorgen beim Verbraucher meist die vielen verschiedenen U-Werte der Fenster.

Das “U“ steht für Wärmedurchgangskoeffizient (englisch "Unit of heat-transfer"- vereinfacht Wärmeschutz) Ug- und Uf-Werte beschreiben jeweils lediglich den Glas- oder den Rahmen-Wert. “Ug“ (“g“) steht für Glas und “Uf“ (“f“) steht für Rahmen (englisch “Frame“) Meist wird leider nur der Ug-Wert also Glas-Wert angegeben, da dies den effizienteren Wert darstellt.


Letztendlich entscheidend aber der Uw-Wert des gesamten Fensters, welcher auch für eine KfW-Förderung maßgebend ist. Wobei hier “Uw“ (“w“) für Window (englisch: Fenster) steht. Um den “Uw“-Wert zu ermitteln wird die jeweilige Fläche von Rahmen und Glas eines Fensters ermittelt und dann der jeweilige U-Wert anteilig der Fläche addiert.



Verglasungen

Fensterscheibe

Die heutigen Wärmeschutzverglasungen sind dem früheren Isolierglas (Einsatz ca. 1960 bis 1980) ähnlich. Zwei Glasscheiben werden im Abstand von 8 bis 20 mm durch ein Umfassungsprofil miteinander verbunden. Bei der Wärmeschutzverglasung ist der Scheibenzwischenraum jedoch nicht mit trockener Luft sondern mit Edelgas gefüllt, dessen Wärmeleitfähigkeit geringer ist als die der Luft. Die Innenseite der Raumseitigen Scheibe wird mit einer dünnen, farbneutralen, kaum sichtbaren Metalloxidschicht versehen, welche die Wärmestrahlung reflektiert.

Diese dünnen Schichten aus elektrisch leitenden Metallen wie Gold, Silber, Kupfer oder Aluminium vermindern die Wärmeabstrahlung der Glasoberfläche.

Die Beschichtung von normalem Wärmeschutzglas wurde dahingehend optimiert, dass eine möglichst hohe Licht- und Energiedurchlässigkeit bei optimalen U-werten erreicht wird.


Dreifachverglasung

Profil Dreifachverglasung

Dreifachverglasung ist derzeit Stand der Technik, wenn es um hochwärmedämmende Fenster geht. Dreischeiben-Isolierglas ist Standard bei Passivhäusern. Durch Dreifachverglasung werden U-Werte unter eins erreicht – besonders hochwertige Fenster erreichen sogar einen U-Wert von 0,8 W/(m2K) und werden deshalb gerne in Passivhäusern verbaut. Durch die immer schärferen Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV), die in ihrer letzten Novellierung 30 Prozent Energieeinsparung gegenüber der EnEV bei Neubauten vorsieht, ist es absehbar, dass Dreifachverglasung immer mehr zum Standard und konventionelles Wärmeschutzglas mit zwei Scheiben verdrängen wird.


Fenster Rahmen

Der Markt für Fensterprofile wird durch die Verwendung der drei Werkstoffe PVC, Holz und Aluminium geprägt. In Kombination wird hierbei auch Holz nach innen und Aluminium nach außen als verbundenes Rahmenelement zusammengeführt.

Seit einigen Jahren werden konstruktiv weiterentwickelte Rahmen, aus allen drei Werkstoffen, mit einem gedämmten Kern aus PU-Schaum oder einer Weichfaser angeboten, bei denen die Wärmeverluste um bis zu 50% verringert werden.

Welches Rahmenmaterial zur Anwendung kommt, hängt aber auch von dem Typ des Gebäudes, dem persönlichen Geschmack des Bauherren, der Tragfähigkeit aufgrund der Fenstergröße, den Brandschutzanforderungen und natürlich dem Anschaffungs-Preis ab.


Der wichtigste Werkstoff für die Fensterproduktion in Deutschland ist mit einem Marktanteil von 54 Prozent das PVC.

Fensterrahmen

Auch der wirtschaftliche Aspekt spielt bei der Beurteilung der Verwendung als Bauwerkstoff eine große Rolle. Es ist branchenbekannt, dass das PVC im ökonomischen Vergleich mit alternativen Werkstoffen am besten abschneidet. Während sich bei den Anschaffungskosten für Fenster zwischen den Werkstoffen keine gravierenden Unterschiede ergeben, fällt der Vergleich der Instandhaltungskosten klar zu Gunsten der Kunststofffenster aus.

Untersuchungen haben ergeben, dass die Kosten für die Instandhaltung von Holzfenstern bei einem Betrachtungszeitraum von 25 Jahren um bis zu 1800% höher sind als die von PVC-Fenstern. Die Höhe dieses Prozentsatzes ist natürlich davon abhängig, wie viel Wert der Hauseigentümer auf das äußere Erscheinungsbild und die Funktionalität seiner Fenster legt. Es ist belegt, dass bei regelmäßiger Wartung der Kunststofffenster deren Gebrauchswert lange Zeit bei akzeptablen Kosten erhalten bleibt.


Beschäge / Bedienelemente


Einbruch Sicherheit

Einbruch Fenster

Für die Sicherheit ist es von entscheidender Bedeutung, wie lange ein Fenster Einbruchversuchen standhält. Das hochschlagzähe Hart-PVC Profile stellt zusammen mit den standardmäßigen Stahlverstärkungen und entsprechenden Verarbeitungsrichtlinien ein ernst zu nehmendes Hindernis dar. Die durch die Profilgeometrie und den hohen Materialeinsatz größere Stabilität führt zu mehr Sicherheit und Eckenfestigkeit der Fenster. Das erschwert zusätzlich das Aushebeln des Fensterflügels.


100% Luftdichter-Einbau ist Pflicht

Mit neuen, dichten Fenstern gehen meist auch Tauwasser- oder Schimmelprobleme durch die steigende Raumluftfeuchtigkeit einher. Das Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner sollte an die geänderte luftdichte Situation angepasst werden. Die KfW-Förderungen, die seit dem 1.März.2011 in Kraft getreten sind setzen voraus, dass bei einem Fensteraustausch die bauphysikalischen Auswirkungen auf das gesamte Gebäude zu berücksichtigen sind.

Einbruch Fenster

Es ist auf einen wärmebrückenminimierten und luftdichten Einbau zu achten. Gleichzeitig ist zu beachten, dass kein Kondenswasser und Feuchteschäden durch die Erhöhung der Luftdichtheit auftreten können. PU-Schaum allein reicht nicht aus. Die Anschlüsse der Fenster an das bestehende Mauerwerk sind innen luftdicht und nach außen dampfdiffusionsoffen auszuführen um Bauschäden durch Durchfeuchtung zu vermeiden. Der Einbau sollte daher unter allen Umständen von einem spezialisierten Fachmann durchgeführt werden, der im Anschluss eine Luftdichtheitsprüfung durchführt.

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