Auf welche Art und Weise das Dach bestmöglich gedämmt werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sie müssen sich zum Beispiel fragen, ob die Eindeckung (z.B. alte Ziegel) des Daches entfernt werden soll oder nicht. Ist der Dachboden bereits ausgebaut und bewohnt, sodass die Wärmedämmung größere Renovierungsarbeiten nach sich ziehen würden? Oder soll eine Dämmung dazu dienen, das Dachgeschoss bewohnbar zu machen und neuen Wohnraum zu gewinnen? Entsprechend den Antworten auf diese Fragen stehen Ihnen neben den unterschiedlichsten Dämmmaterialien verschiedene Dämmmaßnahmen von außen oder von innen zur Auswahl:
Diese bietet sich im Bestandsgebäude besonders dann an, wenn Ihr Dach ohnehin komplett saniert werden sollte und somit auch ein Austausch der bisherigen Deckung, wie z.B. der alten Ziegel, geplant ist.
Die Vorteile liegen darin, dass die vorhandene Raumhöhe nicht reduziert wird und die Decken-Innen-Verkleidung belassen werden kann. Bereits vorhandene Wohnräume bleiben unbeeinträchtigt und können auch während der Dacharbeiten uneingeschränkt bewohnt bleiben. Bei der Dämmung von außen gibt es zwei Umsetzungs-Möglichkeiten, die Auf-Sparren-Dämmung und die Zwischen-Sparren-Dämmung.
Zu bedenken ist, dass hierfür recht umfangreiche Anstrengungen notwendig sind. Der Handwerker muss nicht nur die alten Dachabdeckung entfernen, sondern auch mithilfe eines Gerüsts neben der eigentlichen Dämmung neue Baustoffe verarbeiten. Die Außendämmung bedeutet zwar ein recht großer finanzieller und zeitlicher Aufwand, der sich allerdings mit Bezug auf die erreichbare Dämmwirkung insbesondere langfristig auszahlen wird.
Auf-Sparren-Dämmung
Aus energetischer Sicht bietet diese die besten Ergebnisse, weil eine geschlossene Dämmschicht auf der Sparrenkonstruktion des Daches angebracht wird und so effizient Wärmebrücken vermieden werden können. Hierbei werden Dämmplatten aus verschiedenen Materiallösungen und unterschiedlichen Stärken auf die Sparren der Dachkonstruktion aufgebracht. Nach Innen können Sparren sichtbar bleiben wenn es gestalterisch gewünscht wird.
Zwischen-Sparren-Dämmung “von außen“
Hierbei werden die gewählten Dämmmaterialien von außen raumsparend zwischen den Sparren eingebracht. Zuvor ist die erforderliche Dampfsperre, bestehend aus einer Luftdichtungsfolie, nach innen einzubringen. Diese ist von außen, ebenfalls zwischen den Sparren, “sub-and-top“ (Berg- und Tal- Verarbeitung) zu verlegen. Eine lückenlose Dämmung, insbesondere geschlossenen Dampfsperre, erfordert größte Sorgfalt.
Sicherlich die kostengünstigere Variante gegenüber einer Dämmung von außen. In diesem Fall bleibt die vorhandene Dachdeckung einschließlich der Unterspannbahn erhalten und die Dämmung inklusive Verkleidung wird von innen realisiert. Sollte der Dachboden noch nicht ausgebaut sein, können die Dämmstoffe recht einfach zwischen bzw. unter die Dachsparren verlegt und anschließend verkleidet werden. Es gilt jedoch zu entscheiden ob sich eine Zwischen-Sparren-Dämmung oder Unter-Sparren-Dämmung eignet.
Zwischen-Sparren-Dämmung “von innen“
Hierbei werden die gewählten Dämmmaterialien von innen raumsparend zwischen den Sparren eingebracht. Die erforderliche Luftdichtungsfolie als Dampfsperre wird abschließend von innen angebracht. Eine geschlossene Dampfsperre, erfordert größte Sorgfalt zu allen Wand- oder Fensteranschlüssen aber auch eventuellen Abluftrohre oder Kabelausgängen.
Unter-Sparren-Dämmung
Haben die Sparren eine nur geringe Höhe, empfiehlt sich die (zusätzliche) Untersparrendämmung. Bei sehr geringen Sparrenhöhen und ausreichender Raumhöhe ist es am einfachsten den Sparrenzwischenraum überhaupt nicht zu dämmen. Bei höheren Sparren und geringen Raumhöhen dagegen, wird man den Sparrenzwischenraum zur Dämmung mitnutzen. Unebenheiten zur Raumseite können einfach beseitigt werden. Es ist jedoch auch hier in jedem Fall auf eine voll funktionsfähige luftdichtende Ebene zu achten.